Was wir alle brauchen, egal ob Stress oder Trauma

16.01.2025

Dieser Beitrag brennt mir schon lange auf der Seele, weil er einen Bereich berührt, der für mich persönlich sehr relevant ist, gleichzeitig in seiner Ganzheit aber auch sehr wichtig für die momentane Zeit ist. In diesem Post habe ich bereits angesprochen, was ich mittlerweile als "kollektive Erstarrung" bezeichne. Egal, wie wir es benennen wollen, ich bin der Ansicht, dass wir es uns nicht leisten können, diese "ganz andere Epidemie" zu ignorieren. Deshalb werde ich gleich unverblümt einsteigen und einen weiten Bogen schlagen, um einige Grundlagen zu legen und diese mit meiner eigenen Erfahrung zu verbinden.

Post-Corona und das Leiden im Land

Vor einigen Wochen vertraute mir eine Bekannte ihre Sorgen an: Drei ihrer sieben schulpflichtigen Enkelkinder können momentan aufgrund psychischer Instabilität nicht am normalen Schulbetrieb teilnehmen. Bereits 2023 bestätigte der Kinder- und Jugendreport der DAK Bayern, dass seit 2020 39% mehr jugendliche Mädchen wegen Ess- und Angststörungen und Depression stationär behandelt werden mussten. Insgesamt beobachtete die WHO, dass 2023 25% aller Kinder und Jugendlichen Symptome psychischer Erkrankungen aufzeigten. Ein VIERTEL aller jungen Menschen also - und das sind nur die diagnostizierten!

Das Deutsche Schulportal Robert Bosch Stiftung berichtete im November 2024, dass jeder fünfte junge Mensch zwischen 8 und 17 Jahren psychisch auffällig ist. Vor wenigen Tagen schlug die Stiftung wieder Alarm und monierte, dass in Deutschland psychisch belastete Kinder und Jugendliche nicht ausreichend versorgt werden. Tatsächlich betragen die Wartezeiten für einen Therapieplatz im Schnitt sechs Monate.

Aus Trauma-informierter Sicht sind diese Zahlen keine Überraschung; ebensowenig überrascht, dass 31% der Weltbevölkerung STRESS als das größte Gesundheitsproblem in ihrem jeweiligen Land wahrnehmen. Die letzten vier Jahre haben ihre Spuren in den Menschen hinterlassen, und dabei ist es gleichgültig, von welcher Altersklasse oder Bevölkerungsschicht wir sprechen.

Laut Statistiken litten 2024 45% der Deutschen an Depression und 37% aller Deutschen wiesen Burnout-Symptome auf. 16% aller Krankenscheine wurden aufgrund psychischer Diagnosen ausgestellt. Diese und weitere interessante Statistiken sind für alle mit einem gut geerdeten Nervensystem auf Statista.com einsehbar. Interessant vielleicht noch diese Ergänzung: der Gesamtumsatz mit Antidepressiva am deutschen GKV-Markt betrug 2024: 752 Millionen Euro.

Ein Schelm, wer bei diesen Zahlen von der PharmaIndustrie schlecht denkt …

Nochmal zum mitschreiben:
Über 30% der Weltbevölkerung leiden nach eigenen Angaben unter Stress und mehr als ein Drittel der deutschen Gesamtbevölkerung weisen Symptome von Burnout auf.

Ist es Burnout oder Functional Freeze oder … ?

Es gibt TraumaExperten, die sagen, dass Burnout und Functional Freeze im Grunde das gleiche sind, und tatsächlich wenn wir beide Zustände aus strikt klinischer Perspektive betrachten, liegen sie ganz nahe beieinander. 

Beiden Zuständen gemeinsam sind Gefühle von Überforderung, Erschöpfung und Schwierigkeiten, den Alltag zu bewältigen. In beiden Fällen wird eine Dysregulation und physiologische Veränderung des Nervensystems und des Gehirns beobachtet.

Burnout beginnt meist mit einer Sympathikus-Aktivität (Kampf/Flucht) und geht mitunter schleichend in die parasympathische Aktivierung (Freeze) über, was quasi bedeutet, dass Functional Freeze sich als Folge von nicht behandeltem Burnout einstellen kann.

Kurz gesagt: Gelangt das Nervensystem im Burnout an einen Punkt, wo gar nichts mehr geht, schaltet das System in den Überlebensmodus. Die Ursache in beiden Fällen ist die gleiche: chronischer Stress. Aber ...

Was ist eigentlich chronischer Stress?

Chronischer Stress ist ein Zustand, bei dem der Körper, Geist und Seele über einen längeren Zeitraum einem erhöhten Stressniveau ausgesetzt sind, ohne ausreichende Erholungsphasen. 

Im Gegensatz zu akutem Stress, der kurzfristig aktiviert wird, um auf eine spezifische Herausforderung zu reagieren, bleibt der Körper bei chronischem Stress dauerhaft in Alarmbereitschaft. Dies führt zu einer Überaktivierung des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) und des autonomen Nervensystems, insbesondere des Sympathikus.

Das gleiche ist der Fall, wenn wir ein traumatisches Erlebnis nicht verstoffwechseln und in Functional Freeze hängen bleiben.

In klarem Deutsch heißt das,

wenn das Erleben von akutem Stress - also Trauma oder Schock - nicht ausreichend verstoffwechselt wird, stellt sich im Körper ein Zustand ein, der die Symptome von post-traumatischem, bzw. chronischem Stress spiegelt.

Wie äußert sich chronischer Stress im Körper?

1. Nervensystem
Dauerhafte Aktivierung des Sympathikus (Kampf- oder Fluchtmodus): Der Körper bleibt in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit, was die Herzfrequenz, den Blutdruck und den Energieverbrauch steigert.
Erschöpfung des Parasympathikus (Erholung und Verdauung): Die Fähigkeit, in einen entspannten Zustand zurückzukehren, wird beeinträchtigt.

2. Hormonelles System
Erhöhte Cortisolwerte: Das Stresshormon Cortisol bleibt chronisch erhöht, was langfristig zu Entzündungen im Körper, einem geschwächten Immunsystem und einer Störung der Hormonbalance führen kann.
Insulinresistenz: Chronischer Stress kann die Insulinsensitivität verringern und das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöhen.

3. Immunsystem
Dysfunktion: Chronischer Stress führt zu einer Fehlregulation des Immunsystems, was Infektionen begünstigt, Autoimmunerkrankungen verschlimmert und die Heilungsfähigkeit beeinträchtigt.

4. Herz-Kreislauf-System
Bluthochdruck: Langfristig erhöhter Blutdruck belastet das Herz und die Blutgefäße. Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall.

5. Verdauungssystem
Chronischer Stress beeinflusst die Darm-Hirn-Achse und kann zu Symptomen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und einem Reizdarmsyndrom führen. Verminderte Nährstoffaufnahme, verlangsamte Verdauung und Resorption von Nährstoffen.

6. Gehirn und Psyche
Kognitive Probleme mit schlechtem Gedächtnis und Konzentration, da die Hippocampus-Funktion durch hohen Cortisolspiegel gestört wird. Stress verändert die Neurotransmitter-Balance und erhöht die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen, Angst und Depression.

7. Muskeln und Gelenke
Verspannungen und Schmerzen: Chronische Aktivierung der Muskeln (z. B. im Nacken, Rücken) führt zu Schmerzen und Funktionsstörungen.

8. Zelluläre Ebene
Oxidativer Stress: Chronischer Stress erhöht die Produktion freier Radikale, die Zellstrukturen und DNA schädigen können.
Verkürzung der Telomere: Dauerstress beschleunigt das Altern auf zellulärer Ebene, indem er die Schutzkappen der Chromosomen (Telomere) verkürzt.

Wird chronischem Stress nicht entgegengewirkt können körperliche und psychische Erkrankungen entstehen, darunter Herzkrankheiten, Depressionen, kognitive Dysfunktionen und Angststörungen, Autoimmunerkrankungen, uvm, wie man auf der Seite von Gesund.bund.de und auch bei der Stiftung Gesundheitswissen nachlesen kann. 

Was tun, um diese Bedrohungen abzuwenden?

Auf den zuvor aufgeführten Seiten findet man ebenso wie bei Krankenkassen und Gesundheitszentren viele praktive Tipps zur Stressreduktion. Besonders tief gehen die Tipps jedoch nicht, doch hier kommt nun der Trauma-informierte Coach oder Therapeut auf den Plan. Unsere Aufgabe ist es u.a., Menschen zu helfen, durch die Regulation des Nervensystems und Aktivierung der Vagustätigkeit, Stress und damit das Stresshormon Cortisol im System zu reduzieren.

Dazu gehören verschiedene Ansätze, die den Körper und auch die Gehirntätigkeit direkt ansteuern und regulieren können. Doch selbst der Großteil meiner Kollegen und anerkannte TraumaExperten machen hier halt und beschränken sich auf die in dieser Profession gängigen Werkzeuge. Deshalb möchte ich einen Punkt beleuchten, der eher vernachlässigt wird, und dies tue ich aus eigener Erfahrung und der daraus erwachsenen Überzeugung. 

Ich möchte über Nährstoffe sprechen.

Um das Thema Nährstoffe zu beleuchten ist es nur logisch, dass wir uns auf die Ebene des kleinsten gemeinsamen Nenners begeben, dorthin, wo alles beginnt, nämlich bei der Zelle - also, bei den Mitochondrien.

Die Rolle der Zellen & Mitochondrien bei Stress und Trauma

Wenn man die Auswirkungen von Trauma und chronischem Stress bis auf die zelluläre Ebene zurückverfolgt, wird klar, dass die Zellen – und insbesondere die Mitochondrien – der zentrale und auch logische Ansatzpunkt für Heilung und Regeneration sind, und dies nicht nur, weil wir wissen, dass traumatische, nicht verarbeitete Emotionen in den Zellen und den Faszien des Körpers gespeichert werden. Die nachfolgende Auflistung ist eine Zusammenfassung mehrer wissenschaftlicher Artikel (1, 2, 3).

1. Die Mitochondrien als Energiezentren
Mitochondrien produzieren ATP (Adenosintriphosphat), das die Energie für fast alle zellulären Prozesse liefert, einschließlich der Reparatur von Schäden, Entgiftung und des Wachstums.
Chronischer Stress und Trauma beeinträchtigen die mitochondriale Energieproduktion, was die Fähigkeit des Körpers einschränkt, sich zu regenerieren.

2. Oxidativer Stress und freie Radikale
Chronischer Stress erhöht die Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), die die Mitochondrien schädigen und Entzündungen fördern. Ohne funktionierende Mitochondrien wird dieser oxidative Stress nicht effektiv abgebaut, was zu einem Teufelskreis aus Schäden und Dysfunktion führt.

3. Mitochondrien und die Stressantwort
Die Mitochondrien spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung der Stressantwort, insbesondere durch ihre Wechselwirkung mit dem Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-System (HPA-Achse). Wenn Mitochondrien geschädigt sind, wird die Stressreaktion verstärkt oder dysfunktional, was die körperliche und emotionale Erholung erschwert.

4. Mitochondrien und Entzündung
Traumata und chronischer Stress fördern systemische Entzündungen. Beschädigte Mitochondrien können Entzündungssignale (z. B. durch die Freisetzung von mtDNA als Gefahrensignal) verstärken. Indem man die Mitochondrienfunktion unterstützt, können entzündliche Prozesse besser reguliert werden.

5. Neurobiologie von Trauma
Die Neuroplastizität, also die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern und zu heilen, ist von der Energieproduktion der Mitochondrien abhängig. Traumata beeinträchtigen die Neuroplastizität, was zu anhaltenden psychischen Symptomen führt. Eine Verbesserung der mitochondrialen Funktion kann die Regeneration und Heilung im Gehirn fördern.

6. Traumata und die Zellgesundheit
Traumata können zu epigenetischen Veränderungen führen, die die Genexpression der Mitochondrien beeinflussen. Diese Veränderungen können vererbt werden, was zeigt, wie zentral die Mitochondrien für die langfristige Gesunderhaltung von uns und allen kommenden Generationen sind (GenerationenTrauma).

Spätestens jetzt sollte klar werden, dass die gute Funktion der Mitochondrien nicht nur hilfreich, sondern gar eine Grundvoraussetzung für die Regeneration von chronischem Stress und Trauma - und deren Folgen ist. Aber, was, …

... wenn auch die Mitochondrien gestresst sind?

Genau diesen Gedanken hatte die international anerkannte TraumaPsychologin Dr. Nicole LePera im November 2024, als sie in ihrem InstagramBeitrag schrieb: Die Funktion unserer Zellen hat einen massiven Einfluss auf unsere psychische Gesundheit.

In ihrem Post spricht LePera Klartext und weist auf die wachsende Zahl von Menschen hin, die sich in Therapie begeben und die Tatsache, dass wir als Gesellschaft psychisch ungesund sind. Sie fordert, dass Menschen erfahren müssen, was die Wurzeln psychischer und körperlicher Krankheit sind: Stille Entzündungen, Mitochondrien-Fehlfunktion und die Dysregulation des NervenSystems.

Erfahren die Mitochondrien in unserem System Stress aufgrund von mangelnder Nährstoff-versorgung, Umweltgiften und toxischen Beziehungen, in denen wir leben, können diese nicht ihre natürliche Funktion erfüllen, nämlich das Immunsystem perfekt am Laufen zu erhalten und damit das höchst mögliche Maß an Energie zur Verfügung zu stellen.

Langzeit-gestresste Mitochondrien generieren Entzündungen und einen Anstieg der GlukoseSpiegel, was wiederum das Nervensystem in Alarmbereitschaft versetzt und uns in einen Zustand von Functional Freeze kippen lässt. Diesen Prozess, der uns aus der Balance - aus der Homeostase kippen lässt - sieht LePera als die Wurzel der Krankheiten, die sich uns mit Symptomen wie Gehirnnebel, Erschöpfung, Reizbarkeit, Depression, Ängste und Suchterkrankungen zeigen (5).

Wollen wir uns selbst heilen, müssen wir unserem Körper ein Milieu schaffen, in den unsere Mitochondrien strahlen können.
Dr. Nicole LePera

Was lässt die Mitochondrien jubeln?

Neben den bereits beschriebenen Lösungsansätze aus der Trauma-informierten Arbeit gibt es auf der Ebene der Ernährung und der Mikronährstoffe wissenschaftlich fundierte Maßnahmen, die sich leicht umsetzen lassen, wenn man darum weiß. Laut den Forschern und Wissenschaftlern, die das medizinische Team von Mitochondrienarzt.de ausmachen, sind neben B-Vitaminen die wichtigsten Mikronährstoffe für die Mitochondrien:

1. Omega 3-Fettsäuren, die die Zellmembran unterstützen, damit den Zellstoffwechsel beschleunigen und entzündungshemmend wirken; und

2. Antioxidantien oder Polyphenole, die mitochondriale Biogenese fördern und eine anti-oxidative Wirkung haben (6).

Polyphenole sind in vielen Obstsorten enthalten, in Gemüsen wie Artischocken, Zwiebeln oder Brokkoli, Tomaten und auch Hülsefrüchten und Samen oder Gewürzen, wie z.B. Zimt und Kurkuma. Omega 3-Fettsäuren finden sich in Fisch, Meeresfrüchten und Ölen und Nüssen. In Kombination sind beide unglaublich potent, weil die Fettsäure-Komponenten die Aufnahme der Polyphenole beschleunigt. Die Aufnahme von Omega 3 ist etwas komplexer, besonders weil es wichtig ist, dass es sich auch um die richtigen Fettsäuren handelt.

Wichtig! Omega-3 ist nicht gleich Omega-3

Die meisten Menschen glauben, wenn sie Omega-3 einnehmen sei das so, als wenn sie Vitamin C schlucken, allerdings gibt es verschiedene Fettsäure-Typen, deren Unterscheidung von großer Relevanz ist. 

Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) kommen in marinen Quellen vor (Lachs, Makrele, Hering, Sardinen … und Algen).

Die Alpha-Linolensäure (ALA) ist pflanzliches Omega-3, was z.B. in Leinsamen, Chiasamen, Hanf, Raps, Walnüssen vorkommt. Die bekannteste Variante ist wohl das Leinöl, das oft als Omega 3-Lieferant angepriesen wird.

Es ist wichtig, zu wissen, dass ALA im Körper erst zu EPA und DHA ungewandelt werden muss, weil unsere Zellen ALA nicht direkt verstoffwechseln können. Die Umwandlungsrate ist leider sehr niedrig und liegt bei 5% (EPA) und nur 0,5%(DHA) was Leinöl, wie alle ALA-Quellen, zu einem wenig effektiven Omega 3-Lieferanten für uns macht obwohl es eigentlich bis zu 55% pflanzliche Omega 3-Fettsäuren enthält (4).

Wir müssen also auf marine Quellen zurückgreifen, um unserem Körper die entsprechende Menge gutes Omega 3 zu liefern, die er für die zelluläre Gesundheit braucht. Doch auch das kann eine Herausforderung sein, wenn wir nur an Plastikmüll in den Meeren und die SchwermetallVerseuchung (besonders mit Quecksilber) der Hochseefische denken, vergeht uns wahrscheinlich schnell die Lust auf den Gedanken einfach irgendein Fischöl einzunehmen. Und dabei haben wir noch nicht an die Vegetarier und Veganer unter uns gedacht!

Wir brauchen also optimaler weise eine Quelle, die uns Omega 3 liefert, die nachweisbar frei von Toxinen ist und marine Fettsäuren enthält.

Tatsächlich gibt es ein solches Produkt, und ich kenne es schon seit 2016. Das Wundervolle daran ist, dass es sogar den zweiten der beiden Lösungsansätze enthält, die unsere Mitochondrien jubeln lassen, nämlich Polyphenole. Es ist also wie zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Als ich vor mehr als acht Jahren mit der Einnahme des Produktes begann, dauerte es ca. sieben Monate bis ich eine deutliche Veränderung in meinem Körper spürte. 

Es dauerte also eine Weile, was durchaus bekannt und normal ist, doch als die Wirkung sich manifestierte konnte ich das sehr deutlich wahrnehmen. Ich fühlte mich stärker, als hätte mein System ein besseres Fundament oder mehr Solidität erhalten. Und dann ... ging alles in die Hose.

Meine Story mit Omega 3 - oder besser, OHNE Omega 3

Wer hier aufmerksam gelesen hat, weiß, dass ich im Jahr 2021 einen Vagus Shutdown erlebte, der für mich alles veränderte. Etwa ein halbes Jahr zuvor hatte ich beschlossen, mit dem Omega 3 zu pausieren, denn schliesslich ging es mir gut und ich fühlte mich stark.

Niemand in meinem Umfeld konnte den Vagus Shutdown deuten. Alle sahen sich vor einem Rätsel und, da gerade Frühjahr war und viele eine Entschlackungskur machten, sprang ich auf den Detox-Zug auf und sicherte mir damit mein Ticket zur Hölle.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, auf die Einzelheiten einzugehen, doch ich möchte hier ein Zwischenfazit ziehen:

Menschen mit einem durch Stress oder Trauma geschwächten Nervensystem sollten NIEMALS deine DetoxKur machen. Sie sollten IMMER zuerst die Folgen von Stress im System regulieren und das Nervensystem stabilisieren.

Gefühlt kämpfte ich sechs Monate lang um mein Leben, danach ging es nur sehr zaghaft aufwärts... bis mit dem narzisstischen Missbrauch 2023 der nächste Hammer zuschlug.

Als ich in der TraumaArbeit landete, begann ALLES SINN zu machen. Alle Symptome, alle Herleitungen, alle Abfolgen ... der Vagus Shutdown hatte mich komplett zerlegt. Mit der Erinnerung an die Wichtigkeit von Omega 3 für die Zellen fand ich einen einsamem Test für die Omega 6:Omega 3 Balance im Blut zu Hause im Regal. Das Ergebnis machte genauso Sinn wie alles andere:

Im Herbst 2020 beendete ich die Einnahme von Omega 3 mit einer Balance von 2.4 : 1. Im Februar 2024 lag diese bei 26 : 1.

Dazu muss man wissen, dass der europäische Schnitt bei ca. 15 : 1 liegt und ein Wert von 3 : 1 anzustreben ist, um stille Entzündungen im Körper in Schach zu halten.

Auch wenn der extrem hohe Wert von 26 : 1 ein Schock war, so machte er doch Sinn im Kontext des Gesamtbildes, denn dies ist GENAU was TraumaExperten wissen: chronischer Stress im Nervensystem verursacht Entzündungen auf ZellEbene bis hin zu AutoImmunerkrankungen.

Ich hatte es schwarz auf weiß, oder besser gesagt rot auf weiß!


Es brauchte noch einige Justierarbeit und im September 2024 begann ich dann wieder mit der Einnahme von Omega 3. Seither geht es mir stetig besser. Ich fühle mich stärker, das Fundament formiert sich wieder, und insgesamt bilden sich die entzündlichen Zustände langsam aber stetig wieder zurück. Der BalanceTest im Dezember 2024 ergab 5 : 1. Heisst, binnen weniger Monate hat die Einnahme schon vieles bewirkt, und der Trend geht so weiter.

Fazit: Trauma und chronischer Stress wirken im kleinsten Winkel

Im Falle von chronischem Stress und den Auswirkungen von Trauma ist die richtige Versorgung mit Mikronährstoffen leider ein viel ignorierter jedoch maßgeblicher Faktor, der Betroffenen enorme Unterstützung liefern kann. Ein System, das dauerhaft Stress ausgesetzt und mit Cortisol geflutet ist, übersäuert und benötigt eine gesteigerte Zufuhr von Nährstoffen, um die überschüssigen Säuren im Körper zu verstoffwechseln. Ist diese Zufuhr nicht gewährleistet, führt dies zu Defiziten, die dem System zusätzlichen Stress bereiten und somit die hormonelle Schieflage nicht nur aufrecht erhalten, sondern gar verschlimmern können.

Für viele, deren System sich akut in der Schieflage befindet und die Gehirn-Körper-Achse in einer TraumaAntwort steckt ist das gar nicht so deutlich zu erkennen, denn wir verlieren in diesem Zustand das Gespür für das Richtige und Falsche und auch das Gefühl für den eigenen Körper. Eine Analyse der Mikronährstoffe oder auch der von mir aufgeführte Balance Test können wertvolle Hinweise liefern, wo Bedarf ist.

Es ist Teil des Themas Selbstfürsorge, die man als TraumaOpfer erst einmal wieder lernen darf, dass man sich vielleicht auch auf der biochemischen Ebene gut versorgt und ich kann dies nur jedem ans Herz legen, diesen Bereich der SelbstHeilung nicht zu unterschätzen. Das musste ich selbst auf die harte Art lernen und habe es bitter bereut - auch meinem Körper gegenüber.

Du musst es mir nicht nachmachen! Wenn du mit mir persönlich dieses Thema beleuchten möchtest oder Interesse an dem Produkt hast, das ich einnehme, melde dich gerne über das Kontaktformular bei mir. Im Kontext von TraumaHeilung kannst du auch gerne ein beratendes Gespräch mit mir buchen!