Trauma-informed Leadership: Für Unternehmen der Neuen Zeit

02.10.2024

Unternehmen stehen zur Zeit unter enormem Druck: Wirtschaftliche Unsicherheiten, steigende Stresslevels und der Umgang mit ständigen Veränderungen fordern ihre Strukturen heraus. Die Anforderungen an Führungskräfte und ihre Mitarbeiter sind enorm und der Druck, den die Angst um unternehmerische und persönliche Existenz verursachen sind mal nicht so einfach "weg zu atmen". Unternehmerische Fehlentscheidungen sind menschlich, können jedoch gerade in der jetzigen Zeit unbarmherzig zuschlagen und ein Unternehmen vor schier unüberwindbare Herausforderungen stellen.

Um ein Unternehmen potentiell aus einer Krise in die Kraft zu führen, es zu stärken und wieder widerstandsfähig und wettbewerbsfähig werden zu lassen braucht es sicherlich einen gut durchdachten Sanierungsplan und eine stimmige Vision für die Zukunft, mit der sich im besten Fall die Großzahl aller Beteiligten identifizieren kann.

Aus meiner Sicht könnte gerade ein Unternehmen in dieser Situation - aber tatsächlich jedes Unternehmen in jeder Situation - davon profitieren, wenn man die gesamte Lage, sowie Führungsebene und Mitarbeiter durch die Trauma-informierte Brille betrachten würde.

Inspiriert, diesen Beitrag zu verfassen haben mich gestern zwei Dinge, deren Synchronizität mir nicht zufällig schien: Am Nachmittag arbeitete ich mich durch ein Modul meines Trainings, in dem Caroline Strawson die Verantwortung von Trauma-informiertem Wissen für Führungskräfte oder Coaches erläuterte. Einige Zeit später fiel mir beim Durchblättern des regionalen Wochenblatts eine Stellenanzeige ins Auge: Die Hager Group - ein international renommiertes Unternehmen - sucht eine Fachkraft für ganzheitliche Gesundheit, die mit neuen Ansätzen das körperliche, emotionale und mentale Wohlbefinden aller Mitarbeiter stärken soll.

Diese Anzeige bestätigt, dass Unternehmen die Notwendigkeit wahrnehmen, sich um ihre Mitarbeiter zu kümmern und dabei womöglich auch neue Wege zu gehen, um trotz aller Herausforderungen in dieser Zeit florieren zu können.

Die Antwort auf diese Herausforderungen könnte in einer Trauma-informierten Führung liegen. Dieser Ansatz berücksichtigt die emotionale und psychologische Belastbarkeit von Führungskräften und Mitarbeitenden und legt den Fokus auf Resilienz, Mitgefühl und die Schaffung einer Unternehmenskultur, die psychologische Sicherheit für alle bietet und damit Kreativität und Produktivität fördert.

Klingt gut, nicht wahr? :) Doch was bedeutet das konkret, und vor allem, was bedeutet es für Unternehmen, die sich gerade in sehr schwierigen, vielleicht sogar in existenzbedrohenden Situationen befinden? Erst einmal ein paar Grundlagen zum Thema.

Was bedeutet Trauma-informierte Führung?

Trauma-informierte Führung ist ein relativ neuer Ansatz, der auf einem tiefen Verständnis darüber basiert, wie Trauma und Stress sich auf Menschen auswirken und wie deren Auswirkungen innerhalb einer Organisation verarbeitet werden können. Während viele traditionelle Führungsansätze darauf abzielen, Prozesse und Leistungskennzahlen zu optimieren, setzt Trauma-informierte Führung einen stärkeren Fokus auf das emotionale Wohlbefinden der Mitarbeiter und darauf, wie psychologische und emotionale Sicherheit im Unternehmen geschaffen werden kann.

Hinter diesem Ansatz steht die relativ einfache, doch sehr tiefgreifende Realität, dass Menschen, die sich wohl und sicher fühlen leistungsfähiger, kreativer und resilienter sind, wohingegen ein Mensch, dessen Nervensystem aufgrund von ungelösten Traumata beeinträchtigt ist, nicht sein volles Potenzial abrufen kann und auf verschiedenste Weise "unpässlich" ist, meist ohne sich dessen selbst bewusst zu sein und - in vielen Fällen - die Symptome gar nicht entsprechend zuordnet, und sich damit einfach arrangiert hat.

Zur Erinnerung: Was ist Trauma?

Trauma beschreibt eine emotionale Reaktion auf ein belastendes Ereignis, das die Fähigkeit des Menschen, mit Stress umzugehen, überfordert. Dies kann ein einmaliges Ereignis sein (wie ein Unfall oder der Verlust einer geliebten Person) oder eine chronische Belastung (wie anhaltender beruflicher Druck, Mobbing oder familiäre Probleme). Traumata können tief verwurzelt sein und sich auf viele Lebensbereiche auswirken – insbesondere auf die Arbeit und die soziale Interaktionen.

Ungelöste Traumata haben weitreichende Konsequenzen für den Betroffenen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass 80% aller chronischen Erkrankungen auf Stressreaktionen aufgrund ungelöster Traumata zurückzuführen sind. Diese Zahl sollte jeden Arbeitgeber aufhorchen lassen.

Entsprechend berücksichtigt Trauma-informierte Führung die Tatsache, dass Mitarbeiter – und auch Führungskräfte selbst – mit den Auswirkungen von Trauma zu kämpfen haben, denn keiner von uns ist tatsächlich frei davon, schon gar nicht nach den letzten vier Jahren. 

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht seit 2020 in irgendeiner Form Stress auf eine ganz neue Art erfahren hat!

Ich wage zu behaupten, dass gezielte Umfragen in Unternehmen Anlass zu Besorgnis geben und gleichzeitig viel Klarheit schaffen könnten. Da Stress und emotionale Belastungen, besonders auf Führungsebene, tief in das Unternehmen hineinwirken und sich negativ auf die Motivation aller Beteiligten, sowie deren Gesundheit und Produktivität auswirken können, wäre ein solcher Ansatz der erste Schritt zur Erkenntnis darüber, wo das StressNiveau eines Unternehmens in seiner Gesamtheit liegt.

Warum ein Trauma-informierter Führungsansatz wichtig ist

Traditionelle Führungsmodelle konzentrieren sich oft auf messbare Erfolge, wie Produktivität, Umsatz und Effizienz. Während diese Aspekte zweifellos wichtig sind, ignorieren sie häufig die psychologischen und emotionalen Faktoren, die die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Organisation bilden. Unternehmen, die sich ausschließlich auf Leistung und Zahlen konzentrieren, neigen dazu, Stress zu erzeugen und emotionale Belastungen zu verschärfen, was zu höherer Mitarbeiterfluktuation, Burnout und Produktivitätsverlust führen kann.

Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass Trauma-informierte Führung die tieferen Ursachen für Stress und emotionale Belastungen anerkennt und nicht nur die Symptome sieht. Anstatt von den Mitarbeitern bloß Produktivität zu verlangen, ohne sich um deren psychisches Wohlbefinden zu kümmern, setzt dieser Ansatz auf Mitgefühl, Verständnis und nachhaltige Unterstützung.

Führungskräfte, die trauma-informiert agieren, erkennen, dass das Wohlbefinden der Mitarbeiter direkt mit der Unternehmensleistung verknüpft ist. Sie schaffen eine Atmosphäre, in der sich Mitarbeiter sicher fühlen, authentisch zu sein, sich auszudrücken und Fehler zu machen. Diese emotionale Sicherheit führt langfristig zu einer gesteigerten Kreativität, Produktivität und Innovationskraft.

Grundprinzipien der Trauma-informierten Führung

Ein Trauma-informierter Führungsstil basiert auf mehreren Kernprinzipien, die eng mit den Lehren aus der Traumaforschung verknüpft sind:

  • Sicherheit: Physische, psychologische und emotionale Sicherheit stehen an erster Stelle. Mitarbeiter müssen sich sicher fühlen, um produktiv und engagiert zu sein. Führungskräfte sollten also eine Umgebung schaffen, in der Mitarbeiter keine Angst vor negativen Konsequenzen haben, wenn sie ihre Meinung äußern oder Fehler machen.
  • Vertrauen und Transparenz: Ehrliche und transparente Kommunikation ist der Schlüssel. Mitarbeiter sollten sich darauf verlassen können, dass ihre Führungskräfte ehrlich und offen sind. Dies schafft eine Vertrauensbasis, die wiederum psychologische Sicherheit fördert.
  • Wahlmöglichkeiten und Zusammenarbeit: Trauma-informierte Führung gibt Mitarbeitern die Möglichkeit, aktiv an Entscheidungen teilzunehmen und die Kontrolle über ihre Arbeit zu behalten. Durch ein höheres Maß an Autonomie können Menschen ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten besser entfalten.
  • Peer-Support: Förderung von Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen. Peer-Support ist ein wichtiges Element in der Traumabewältigung und kann auch in Unternehmen dazu beitragen, den Zusammenhalt im Team zu stärken und Stress zu mindern.
  • Sensibilität für kulturelle, historische und persönliche Faktoren: Traumata sind oft stark von individuellen Lebensumständen und kulturellen Hintergründen geprägt. Führungskräfte müssen diese Unterschiede verstehen und sensibel darauf eingehen, um Diskriminierung, Ungleichheit oder Missverständnisse zu vermeiden.
  • Wiederherstellung und Entwicklung von Kompetenzen: Trauma-informierte Führung zielt darauf ab, die Resilienz der Mitarbeiter zu fördern. Dies geschieht durch die Schaffung einer unterstützenden Umgebung, in der Menschen ihre Fähigkeiten ausbauen und sich emotional sicher entwickeln können.

Warum Führungskräfte der Schlüssel sind

Führungskräfte haben eine entscheidende Rolle dabei, wie Stress, emotionale Belastungen und psychologische Sicherheit innerhalb eines Unternehmens wahrgenommen und verarbeitet werden. Sie bestimmen nicht nur die strategische Richtung des Unternehmens, sondern beeinflussen auch stark die Unternehmenskultur und das Arbeitsklima. Es ist längst erwiesen, dass das Verhalten von Führungskräften direkte Auswirkungen auf das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden hat – nicht nur in Bezug auf Arbeitsaufgaben, sondern auch emotional und psychologisch.

Wie sich Stress von der Führungsebene "nach unten" überträgt

Führungskräfte stehen oft unter einem enormen Druck, die Unternehmensziele zu erreichen, Herausforderungen zu bewältigen und in einem sich schnell wandelnden Umfeld zu navigieren. Wenn dieser Druck unverarbeitet bleibt und nicht bewusst gemanagt wird, kann er sich negativ auf die gesamte Organisation auswirken. Dies geschieht nicht nur durch Entscheidungen und Verhaltensweisen, sondern auch auf subtile, biologische Weise.

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Cortisol, das primäre Stresshormon des Körpers, durch die Haut diffundieren kann und somit auf andere Menschen übertragen wird. Studien belegen, dass Mitarbeiter in engem Kontakt mit gestressten Führungskräften oft selbst erhöhte Cortisolwerte aufweisen, selbst wenn sie nicht direkt in den Entscheidungsprozess involviert sind. Diese Art der "Stressübertragung" ist besonders in Führungskreisen relevant, da die emotionale Belastung der Führungskräfte eine Kaskade von Stress und Druck in die unteren Ebenen des Unternehmens auslösen kann.

Das bedeutet:
Wenn eine Führungskraft gestresst, überarbeitet oder emotional belastet ist, wird dies nicht nur durch verbale und nonverbale Signale spürbar, sondern auch durch körperliche und hormonelle Reaktionen. Mitarbeiter spüren diesen Stress und reagieren darauf – oft unbewusst, aber mit realen Konsequenzen für ihre Leistung, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit.

Führungskräfte als Vorbilder: Die Macht des ModellVerhaltens

Führungskräfte haben in jeder Organisation eine Vorbildfunktion. Ihr Verhalten, ihre Reaktionen auf Herausforderungen und ihre Art der Kommunikation setzen den Ton für die gesamte Unternehmenskultur. Mitarbeiter orientieren sich daran, wie ihre Vorgesetzten auf Stress, Druck und Konflikte reagieren. Wenn Führungskräfte in schwierigen Situationen ruhig und reflektiert bleiben, strahlt dies Sicherheit und Stabilität auf das gesamte Team aus. Wenn sie jedoch angespannt oder überfordert sind, verstärkt dies die Unsicherheit, Misstrauen und Angst.

In einem Trauma-informierten Ansatz ist es entscheidend, dass Führungskräfte die Verantwortung für ihre eigene emotionale und psychologische Gesundheit übernehmen. Nur so können sie ein Vorbild sein, das eine unterstützende und sichere Umgebung fördert. Führungskräfte, die ihre eigenen Emotionen bewusst regulieren, signalisieren nicht nur Stärke, sondern auch Empathie und Einfühlungsvermögen gegenüber den Herausforderungen ihrer Mitarbeitenden und vermitteln ein Gefühl der Sicherheit.

Dies bedeutet schlussendlich, dass eine Führungskraft in erster Linie sich selbst führen lernen darf, heisst, für die Regulation des eigenen Nervensystems Verantwortung übernimmt und damit das Wohl des gesamten Unternehmens maßgeblich beeinflusst.

Der Einfluss der Führung auf die Unternehmenskultur

Die Art und Weise, wie Führungskräfte mit Stress und emotionalen Belastungen umgehen, prägt maßgeblich die Unternehmenskultur. Eine stressige, von Druck geprägte Führung führt zu einer Kultur der Angst, Unsicherheit und mangelnden psychologischen Sicherheit. Mitarbeiter fühlen sich in solchen Umgebungen oft nicht gehört oder gesehen, was wiederum zu geringerer Motivation, höherer Fluktuation und einem Rückgang der Produktivität führen kann.

Eine Trauma-informierte Führung hingegen schafft eine psychologisch sichere Umgebung, in der sich Mitarbeiter trauen, authentisch zu sein, offen über ihre Herausforderungen zu sprechen und ihre eigenen Emotionen zu reflektieren. Führungskräfte, die in der Lage sind, mitfühlend und verständnisvoll zu agieren, stärken das Vertrauen innerhalb des Teams und fördern eine Kultur der Offenheit, Kreativität und Resilienz.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Stress und seine Übertragung im Unternehmen

Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, wie stark Stress das Verhalten und die Leistung von Teams beeinflusst. Eine Untersuchung der Harvard Business School zeigt, dass Führungskräfte, die stark unter Stress leiden, oft dazu neigen, rigide, unflexible Entscheidungen zu treffen und weniger bereit sind, kreative Lösungen oder Risiken in Betracht zu ziehen. Dies hat nicht nur einen negativen Einfluss auf die Innovationsfähigkeit des Unternehmens, sondern verstärkt auch den Druck auf die Mitarbeitenden.

Darüber hinaus ist es erwiesen, dass Mitarbeiter, die unter einer stressbelasteten Führungskraft arbeiten, häufiger von gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen, Burnout oder Angstzuständen betroffen sind. Die emotionale Distanz zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften wächst, und es entstehen negative Spiralen der Unzufriedenheit und Ineffizienz.

Die Rolle der Führungskraft als Agent für Wandel

Führungskräfte, die Trauma-informiert handeln, sind in der Lage, diese negativen Zyklen zu durchbrechen und stattdessen eine positive Dynamik in ihrem Team zu etablieren. Indem sie Achtsamkeit, emotionale Intelligenz und Resilienz in ihre eigene Führungsarbeit einfließen lassen, schaffen sie nicht nur bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeitenden, sondern verbessern auch ihre eigene Leistungsfähigkeit.

Die Grundidee ist einfach: Veränderung beginnt an der Spitze. Wenn Führungskräfte sich bewusst mit ihrer eigenen Stressbewältigung auseinandersetzen, Mitgefühl und Verständnis für ihre Mitarbeitenden zeigen und ein offenes, vertrauensvolles Arbeitsumfeld fördern, wird dies auf natürliche Weise in die tieferen Ebenen des Unternehmens diffundieren. Mitarbeiter folgen den positiven Beispielen ihrer Führungskräfte und übernehmen diese gesunden, resilienten Verhaltensweisen in ihrem eigenen Arbeitsalltag.

Die Auswirkungen von unverarbeitetem Stress und Trauma in Unternehmen

Unverarbeiteter Stress und Trauma können tiefgreifende und oft unsichtbare Auswirkungen auf das tägliche Funktionieren von Unternehmen haben. Während offensichtliche Indikatoren wie eine sinkende Produktivität, hohe Fluktuationsraten oder Konflikte innerhalb von Teams oft im Vordergrund stehen, verbergen sich die wahren Ursachen dieser Probleme häufig unter der Oberfläche. Traumatische Erfahrungen – ob durch persönliche Erlebnisse oder berufliche Herausforderungen – beeinflussen das Verhalten, die Entscheidungsfindung und die Gesundheit von Mitarbeitenden auf vielfältige Weise.

Wie Stress und Trauma die Leistung und Kreativität beeinträchtigen

Mitarbeiter, die unverarbeiteten Stress oder Trauma erfahren haben, sind häufig in einem Zustand der emotionalen Überforderung. Diese Überlastung führt dazu, dass ihr Gehirn in den Überlebensmodus schaltet und sich entweder im Flucht/KampfModus oder in der Starre befindet (TraumaAntwort). In diesem Zustand ist die Fähigkeit zur Problemlösung, Kreativität und Innovation stark eingeschränkt. Das Gehirn ist darauf programmiert, auf Bedrohungen und Gefahr zu reagieren, was bedeutet, dass der Fokus oft eng auf kurzfristige Überlebensstrategien gerichtet ist, anstatt offen für kreative oder strategische Lösungen zu sein.

In einem Unternehmen, das von Druck und Stress dominiert wird, wird die Fähigkeit der Mitarbeitenden, innovativ zu sein oder neue Ideen zu entwickeln, stark beeinträchtigt. Kreativität erfordert eine Umgebung, in der sich Menschen sicher, entspannt und unterstützt fühlen. Wenn jedoch Angst oder Unsicherheit vorherrschen, wird das kreative Potenzial blockiert. Befinden sich Mitarbeitende in einem Zustand der TraumaAntwort nehmen sie diesen Druck oder Stress als Bedrohung wahr und reagieren mit Verhaltensweisen, die sie als Überlebensstrategien etabliert haben, was nicht nur maßgeblich ihre Leistungsfähigkeit, sondern auch ihre Gesundheit beeinträchtigt.

Darüber hinaus zeigen Studien, dass chronischer Stress zu Entscheidungsunfähigkeit und mangelnder Risikobereitschaft führt. Dies bedeutet, dass Teams, die unter unverarbeiteten Stressbedingungen arbeiten, eher konservative und risikoaverse Entscheidungen treffen. Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen oder innovative Lösungen zu entwickeln, sinkt erheblich, was das Unternehmen langfristig stagnieren lässt.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Stress und Trauma

Unverarbeiteter Stress und Trauma können schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Mitarbeitenden haben. Symptome können so vielfältig sein, wie die persönlichen Herausforderungen jedes Einzelnen. Die folgenden Symptome zeigen sich jedoch häufig:

  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Anhaltende Erschöpfung
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Herz-Kreislauf-Probleme

Diese gesundheitlichen Probleme führen nicht nur zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, sondern können auch zu langfristigen Abwesenheitszeiten und einer höheren Krankenstandsquote führen. Wenn Unternehmen nicht proaktiv mit den psychischen und physischen Belastungen ihrer Mitarbeitenden umgehen, riskieren sie, dass diese gesundheitlichen Probleme eskalieren und zu Burnout oder schwerwiegenderen psychischen Erkrankungen führen.

Laut wissenschaftlichen Untersuchungen ist Burnout eine zunehmende Bedrohung am Arbeitsplatz, die zu langfristigen Arbeitsausfällen und Produktivitätsverlusten führt. Unternehmen, die den Zusammenhang zwischen Stress und körperlicher sowie geistiger Gesundheit ignorieren, riskieren nicht nur den Verlust von Talenten, sondern auch höhere Kosten durch Fehlzeiten und medizinische Behandlungen.

Teamdynamik und zwischenmenschliche Konflikte

Unverarbeiteter Stress und Trauma wirken sich auch negativ auf die Teamdynamik aus. Wenn Mitarbeitende emotional überlastet sind, steigt die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen, Kommunikationsproblemen und Konflikten im Team. Stress erhöht die Reizbarkeit und vermindert die Fähigkeit, mit anderen empathisch umzugehen. In Teams, in denen der emotionale Druck hoch ist, kann dies zu einer toxischen Arbeitsumgebung führen, in der Konflikte nicht aufgelöst, sondern ignoriert oder verschärft werden.

Auch die Zusammenarbeit innerhalb des Teams leidet, wenn Mitarbeitende emotional oder psychisch belastet sind. Vertrauen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine produktive Zusammenarbeit, doch unverarbeiteter Stress untergräbt das Vertrauen zwischen den Kollegen. Mitarbeitende beginnen, sich gegenseitig zu misstrauen oder in eine "Jeder-für-sich-Mentalität" zu verfallen, was zu Isolation und Fragmentierung des Teams führen kann.

In solchen Umgebungen wächst die emotionale Distanz zwischen den Teammitgliedern und den Führungskräften. Offene Kommunikation und echte Zusammenarbeit werden schwieriger, da das Gefühl von Unsicherheit und Angst überhandnimmt.

Produktivität und langfristige Auswirkungen auf die Unternehmenskultur

Unverarbeiteter Stress und Trauma beeinflussen die Gesamtproduktivität eines Unternehmens erheblich. Mitarbeiter, die sich in einem konstanten Zustand emotionaler Belastung befinden, neigen dazu, häufiger Fehler zu machen, langsamer zu arbeiten und mehr Zeit für die Erfüllung ihrer Aufgaben zu benötigen. Ihre Fähigkeit, klare Prioritäten zu setzen, wird beeinträchtigt, und sie können sich weniger gut konzentrieren.

Langfristig führt dieser Verlust an Produktivität zu einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Unternehmen, die die psychische Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden vernachlässigen, geraten in eine Abwärtsspirale, in der sinkende Produktivität und steigende Kosten für Fehlzeiten und Mitarbeiterfluktuation das Wachstum hemmen.

Darüber hinaus entsteht eine negativ geprägte Unternehmenskultur, in der Stress und Druck dominieren. Mitarbeiter, die sich emotional unsicher fühlen, ziehen sich oft zurück und engagieren sich weniger im Unternehmen. Die Motivation sinkt, und die Identifikation mit den Unternehmenswerten nimmt ab. Dies kann zu einer höheren Fluktuationsrate führen, da Mitarbeitende, die sich emotional ausgelaugt fühlen, eher bereit sind, das Unternehmen zu verlassen.

Beispiele für typische Stresssymptome in Unternehmen

Typische Anzeichen dafür, dass Stress und Trauma in einem Unternehmen unverarbeitet bleiben, sind:

  1. Hohe Fluktuation: Mitarbeiter verlassen das Unternehmen schneller, da sie emotional erschöpft sind oder keine Unterstützung erfahren.
  2. Steigende Fehlzeiten: Häufige Krankmeldungen aufgrund von Stress, Erschöpfung oder körperlichen Beschwerden.
  3. Burnout-Raten: Mehr Mitarbeiter zeigen Symptome von Burnout, wie emotionale Erschöpfung, Zynismus und das Gefühl, beruflich ineffektiv zu sein.
  4. Sinkende Kreativität: Weniger innovative Ideen, stagnierende Prozesse und fehlende Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
  5. Konflikte im Team: Häufigere Missverständnisse, Spannungen und Konflikte zwischen Mitarbeitenden oder Abteilungen.
  6. Fehlentscheidungen auf Führungsebene: Führungskräfte, die unter unverarbeitetem Stress leiden treffen selten gute Entscheidungen und können somit die Sicherheit und den Fortbestand des Unternehmens gefährden.

Wie Trauma-informierte Führung die Resilienz von Unternehmen stärkt

In einer dynamischen und oft unvorhersehbaren Geschäftswelt ist Resilienz eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Unternehmen entwickeln kann, um nicht nur zu überleben, sondern auch zu gedeihen. Resilienz bedeutet, dass ein Unternehmen und seine Mitarbeitenden in der Lage sind, auf unerwartete Herausforderungen und Krisen flexibel zu reagieren, sich anzupassen und gestärkt daraus hervorzugehen. Eine Trauma-informierte Führung ist ein entscheidender Ansatz, der diese Resilienz von innen heraus aufbaut und stärkt, indem sie die emotionalen und psychologischen Bedürfnisse der Mitarbeitenden ins Zentrum der Unternehmensstrategie stellt.

Schaffung eines sicheren und unterstützenden Umfelds

Trauma-informierte Führung beginnt mit dem Aufbau einer psychologisch sicheren Arbeitsumgebung, in der sich Mitarbeitende wohl und sicher fühlen. Psychologische Sicherheit bedeutet, dass sich Mitarbeitende trauen, ihre Gedanken und Bedenken zu äußern, ohne Angst vor negativen Konsequenzen wie Kritik, Spott oder Bestrafung haben zu müssen. Diese Art von Sicherheit ist entscheidend für die Entwicklung von Vertrauen und Loyalität innerhalb eines Unternehmens.

Ein sicheres Arbeitsumfeld unterstützt nicht nur die emotionale Stabilität der Mitarbeitenden, sondern ermöglicht es ihnen auch, offener für Veränderungen zu sein. Mitarbeitende, die sich emotional sicher fühlen, sind eher bereit, Risiken einzugehen, neue Ideen auszuprobieren und kreative Lösungen für Probleme zu finden – Eigenschaften, die für die Resilienz eines Unternehmens unerlässlich sind. Indem Führungskräfte eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit fördern, stärken sie die Widerstandsfähigkeit ihrer Teams gegenüber Herausforderungen und Unsicherheiten.

Förderung emotionaler Intelligenz und Bewusstheit in der Führung

Trauma-informierte Führung setzt ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz voraus. Emotionale Intelligenz bezieht sich auf die Fähigkeit von Führungskräften, ihre eigenen Emotionen und die Emotionen anderer zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Führungskräfte, die emotional intelligent sind, können nicht nur ihre eigenen Stressreaktionen besser managen, sondern auch ihre Mitarbeitenden in Zeiten der Unsicherheit effektiv unterstützen.

Emotionale Intelligenz ist besonders wichtig, um stressige Situationen zu entschärfen und langfristige Schäden für die Mitarbeitenden und das Unternehmen zu verhindern. Wenn eine Führungskraft in der Lage ist, mit Empathie auf die Emotionen ihrer Mitarbeitenden einzugehen, können Probleme frühzeitig erkannt und gelöst werden, bevor sie eskalieren. Diese Fähigkeit, emotional präsent zu sein und gleichzeitig objektiv und professionell zu handeln, trägt erheblich zur Stärkung der Unternehmensresilienz bei.

Darüber hinaus erhöht eine empathische Führung die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden. Mitarbeitende, die das Gefühl haben, dass ihre emotionalen und psychologischen Bedürfnisse von der Führung verstanden und respektiert werden, sind eher bereit, in schwierigen Zeiten über sich hinauszuwachsen und ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens zu leisten. Dies stärkt nicht nur den Zusammenhalt innerhalb des Teams, sondern führt auch zu einem nachhaltigeren Erfolg des Unternehmens.

Entwicklung von flexiblen und anpassungsfähigen Teams

Eine trauma-informierte Führung fördert die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Teams, indem sie Mitarbeitenden ermöglicht, sich in einem Umfeld emotionaler Sicherheit zu entfalten. Flexibilität ist eine der Schlüsselkomponenten von Resilienz, da sie es den Mitarbeitenden erlaubt, in stressigen oder unsicheren Situationen ihre Arbeitsweise und Denkweise anzupassen, ohne dabei das Gefühl der Kontrolle oder Sicherheit zu verlieren.

Indem Führungskräfte die individuellen emotionalen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden berücksichtigen, schaffen sie eine Arbeitsumgebung, die anpassungsfähig und resilient ist. Trauma-informierte Führungskräfte verstehen, dass Mitarbeitende, die sich emotional unterstützt fühlen, kreativer, innovativer und offener für Veränderungen sind. Dies bedeutet, dass sie besser in der Lage sind, neue Herausforderungen zu bewältigen, anstatt in alten Mustern des Widerstands oder der Angst stecken zu bleiben.

In stressreichen Zeiten – wie bei wirtschaftlichen Krisen, plötzlichen Marktveränderungen oder organisatorischen Umstrukturierungen – sind flexible Teams in der Lage, sich schnell auf neue Anforderungen einzustellen, ohne dabei ihre Effektivität zu verlieren. Diese Anpassungsfähigkeit stärkt die Gesamtresilienz des Unternehmens und hilft, Krisen besser zu überstehen.

Verbesserung der Mitarbeiterbindung und Reduzierung von Fluktuation

Mitarbeiterbindung und die Vermeidung von hoher Fluktuation sind zentrale Elemente, um die Resilienz eines Unternehmens zu stärken. In einer stressbeladenen oder emotional unsicheren Arbeitsumgebung sind Mitarbeitende eher bereit, das Unternehmen zu verlassen, was zu einem kontinuierlichen Verlust von Talenten und Expertise führt. Unternehmen mit hoher Fluktuation kämpfen nicht nur mit den direkten Kosten der Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeitender, sondern verlieren auch das Vertrauen und die Stabilität im Team.

Trauma-informierte Führungskräfte verstehen, dass emotionale Bindung und das Gefühl von Zugehörigkeit für die langfristige Loyalität der Mitarbeitenden entscheidend sind. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre emotionalen und psychologischen Bedürfnisse wahrgenommen und ernst genommen werden, sind sie nicht nur motivierter, sondern auch eher bereit, dem Unternehmen in schwierigen Zeiten treu zu bleiben. Dies führt zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und einer niedrigeren Fluktuationsrate, was wiederum die Stabilität und Resilienz des Unternehmens langfristig erhöht.

Führungskräfte, die in der Lage sind, eine offene und unterstützende Kultur zu schaffen, ziehen auch neue Talente an, die von der positiven Arbeitsatmosphäre angezogen werden. Eine geringere Fluktuation bedeutet nicht nur eine stabilere Belegschaft, sondern auch eine nachhaltigere Wissensbasis und eine höhere Teameffizienz, da die Mitarbeitenden im Laufe der Zeit ihre Zusammenarbeit optimieren und vertiefen können.

Langfristiger Erfolg durch achtsame Führung

Langfristige Unternehmensresilienz erfordert eine achtsame Führung, die sich nicht nur auf kurzfristige Gewinne oder schnelle Lösungen konzentriert, sondern auf das Wohlbefinden und die langfristige Gesundheit des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden. Achtsame Führungskräfte sind in der Lage, die Bedürfnisse ihres Teams zu erkennen und proaktiv zu handeln, bevor Probleme eskalieren. Dies verhindert nicht nur akute Krisen, sondern stärkt auch das Vertrauen in die Führung und die Unternehmenskultur.

Achtsamkeit im Management bedeutet, dass Führungskräfte eine ganzheitliche Perspektive einnehmen – sie sehen ihre Mitarbeitenden nicht nur als Leistungsträger, sondern als Menschen mit individuellen Bedürfnissen, Emotionen und Herausforderungen. Diese achtsame Haltung fördert eine Unternehmenskultur, in der Mitarbeitende sich geschätzt und unterstützt fühlen, was ihre Widerstandsfähigkeit in stressigen Zeiten stärkt.

Darüber hinaus kann eine achtsame Führung durch regelmäßige Reflexion und Feedback sicherstellen, dass die getroffenen Maßnahmen zur Förderung der Resilienz auch langfristig wirksam sind. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, sich kontinuierlich zu verbessern, seine Strategien anzupassen und auf Veränderungen im Umfeld flexibel zu reagieren.

Die Trauma-informierte Lupe für Unternehmen in Schwierigkeiten

Soviel zu den Grundlagen der Trauma-informierten Führung eines Unternehmens. Für bestehende, relativ gesunde Organisationen sollte eine Umsetzung dieser Strategien ein Leichtes sein, wenn sich Führungskräfte für entsprechendes Coaching öffnen und bereit sind, durch Eigenverantwortung ihren Mitarbeitern nicht nur Vorbild zu sein, sondern auch entsprechende Unterstützung vor Ort zu gewähren.

Doch was tun, wenn ein Unternehmen bereits tief in der Sch... steckt oder gar schon mit dem Rücken zur Wand steht? Neben all den unternehmerischen Aspekten, wie z.B. finanzielle Stabilisierung, ein konkreter Finanzplan für die Krisenzeit, und mögliche externe Unterstützung ist es wichtig, zu erfassen, warum das Unternehmen überhaupt in die Schieflage gekommen ist und wie Führung und Mitarbeiter diese erfasst haben. Das gesamte StressNiveau sollte erfasst werden, um Maßnahmen zur Stresslinderung zu treffen, die sich ausgleichend - auch auf energetischer Ebene - auf die Situation auswirken können.

Sofortige wertfreie Analyse der Situation

  • Gesamtsituation des Unternehmens erfassen: Untersuche die aktuellen finanziellen Verhältnisse des Unternehmens, einschließlich Cashflow, Verbindlichkeiten und Vermögenswerte. Identifiziere die Hauptursachen für die finanzielle Schieflage.
  • Mitarbeiterbefragungen durchführen: Ermittle die Stimmung und die emotionalen Bedürfnisse der Mitarbeitenden durch anonyme Befragungen. Frage nach ihren Herausforderungen, Ängsten und Wünschen, um ein klares Bild von der internen Situation zu erhalten.
  • Führung analysieren: Hinterfrage den Führungsstil der Vergangenheit und seine möglichen Auswirkungen auf die jetzige Situation. Wer hat was getan und warum? Was hat dazu geführt, diese Situation zu manifestieren?

Trauma-informiertes Wissen umsetzen, um Vergangenes zu klären

  • Psychologische Sicherheit schaffen: Fördere eine offene Kommunikationskultur, in der Mitarbeitende ihre Bedenken und Ideen ohne Angst äußern können. Halte regelmäßige Meetings ab, um Transparenz über die Unternehmenslage zu schaffen.
  • Emotionale Unterstützung bieten: Implementiere Programme zur mentalen Gesundheit, wie z. B. Workshops zur Stressbewältigung, um den Mitarbeitenden bei der Bewältigung von Stress und Angst zu helfen.
  • Führungskräfte stützen: Diejenigen, die vermeintlich Fehlentscheidungen getroffen haben müssen gestärkt werden, wobei dies eine Bereitschaft der Betroffenen voraussetzt, sich ihre eigenen StressThemen zu stellen. Eine Führungskraft, die versteht, dass sie nicht aus Unvermögen falsche Entscheidungen für das Unternehmen getroffen hat, sondern aus einer TraumaAntwort heraus gehandelt hat, lässt Zentner von Ballast los und wird zur treibenden Kraft für den Neuaufbau.

Resilienz aufbauen

  • Teambildung und Zusammenhalt fördern: Vermittle Trauma-informiertes Wissen, damit alle Betroffenen sich selbst und andere besser verstehen lernen, um das Vertrauen und die Zusammenarbeit im Team zu stärken. Dies fördert die emotionale Bindung und kann die Moral heben.
  • Trauma-informiertes Coaching: Biete Trainings an, die Führungskräften helfen, mit ihrem eigenen Stress besser umzugehen, ihr Nervensystem zu regulieren und Mitarbeitende zu unterstützen.

Externe Unterstützung nutzen

  • Beratung in Anspruch nehmen: Ziehe in Betracht, externe Berater oder Coaches hinzuzuziehen, die auf Krisenmanagement und Resilienz spezialisiert sind. Diese Experten können objektive Einblicke und bewährte Strategien bieten.
  • Netzwerke und Kooperationen: Suche nach Partnerschaften mit anderen Unternehmen oder Organisationen, die Ressourcen oder Unterstützung anbieten können, um die Lage des Unternehmens zu stabilisieren.

Langfristige Veränderungen implementieren

  • Kultur der Resilienz entwickeln: Stelle sicher, dass die Prinzipien der Trauma-informierten Führung in die Unternehmenskultur integriert werden. Dies kann durch regelmäßige Schulungen, Workshops und Feedback-Mechanismen geschehen.
  • Maßnahmen zur Stressreduktion: Etabliere tägliche Rituale für die Belegschaft, die Stress reduzieren und Nervensystem-regulierend wirken, z.B. 10 min somatische Übungen in der Mittagspause oder zum Feierabend, Ruheräume mit Liegen und Mediationsmatten, etc.

Kommunikation und Transparenz

  • Offene Kommunikation mit Stakeholdern: Halte alle relevanten Stakeholder, einschließlich Mitarbeitenden, Investoren und Lieferanten, über die Fortschritte und Herausforderungen des Unternehmens informiert. Transparenz schafft Vertrauen.
  • Erfolge feiern: Erkenne und feiere kleine Erfolge, um die Moral und Motivation der Mitarbeitenden zu steigern. Positive Bestärkung ist entscheidend, um die Stimmung zu heben und den Glauben an eine positive Wende zu fördern.

Fazit

Die Stärkung und mögliche Rettung eines Unternehmens in der Krise erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl finanzielle als auch emotionale Aspekte berücksichtigt. 

Durch eine detaillierte Analyse der Vergangenheit können durch Trauma-informiertes Coaching StressFelder ohne Zuweisung von Schuld bewältigt und verarbeitet werden, die Implementierung Trauma-informierter Führung, sowie Maßnahmen zur Stressbewältigung integriert und damit der Aufbau von Resilienz maßgeblich gefördert werden. 

Werden alle Führungskräfte und Mitarbeitenden unterstützt, kann dies das Unternehmen wieder auf einen stabilen Kurs bringen. Die Kombination aus emotionaler Unterstützung, transparenter Kommunikation und strategischer Neuausrichtung kann die Grundlage für eine positive Transformation schaffen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, die Krise erfolgreich zu bewältigen, denn bleibt die Krise eines geschüttelten Unternehmens in den betroffenen Menschen stecken, verringert dies die Chance für einen erfolgreichen Neuaufbau.

Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass Trauma-informiertes Wissen ein wesentlicher Teilaspekt guter Führungsqualitäten für Unternehmen der Neuen Zeit ist. Je früher Unternehmen beginnen, dies umzusetzen, desto erfolgreicher werden sie sein.